2 Fragen an die Expertin zu Depression bei Jugendlichen

Julia Ebhardt, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin und Projektleiterin bei www.fideo.de

Lustlosigkeit, ständig müde oder schlecht drauf – das klingt nach typischen Verhaltensweisen aus der Pubertät. Woran können Jugendliche und deren Eltern erkennen, dass vielleicht doch eine Depression dahinter steckt?

Die Symptome bei Jugendlichen lassen sich von normalen pubertären Krisen schwierig abgrenzen, da gerade in der Pubertät Stimmungsschwankungen normal sind. Wenn sich Kinder jedoch zurückziehen, ihnen nichts mehr Freude macht, was früher Spaß gemacht hat, sie häufig traurig sind und beispielsweise auch Schlaf- oderKonzentrationsschwierigkeiten über mehr als zwei Woche haben, sollten Eltern aufmerksam werden. Auch eine gereizte Stimmung, häufige Kopfschmerzen oder Gedanken an den Tod können ein Hinweis auf eine Depression sein.

Wie können Eltern ihr Kind unterstützen?

Für Eltern ist es wichtig, die Depression als Erkrankung anzuerkennen und keine Vorwürfe zu machen. Es kann tatsächlich jeden treffen! Eltern sollten gemeinsam mit ihrem Kind nach professioneller Unterstützung zu suchen. Das kann der Hausarzt oder Psychotherapeuten für Kinder- und Jugendliche sein. Helfen können sie außerdem mit schönen gemeinsamen Aktivitäten und dem Blick auf all die Dinge, die gut laufen.

Weitere Hinweise für Eltern und Freunde, einen Selbsttest und Anlaufstellen zu Depression bei jungen Menschen finden Sie unter: www.fideo.de

Medienhinweise

ZDF 37 Grad: Ich bin noch da Suizidgedanken junger Menschen

*Triggerwarnung: Suizidgedanken*: Es ist nach wie vor ein Tabuthema, dabei ist Suizid die zweithäufigste Todesursache unter den 15- bis 25-Jährigen.

29 Min, Doku


In der Reihe Menschen hautnah: „Heute euphorisch, morgen depressiv - Arno ist bipolar“ im WDR Fernsehn.

Arno W. leidet an einer bipolaren Störung – seine Stimmung schwankt zwischen himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt. Seit mehr als 15 Jahren stellt die Krankheit sein Leben immer wieder komplett auf den Kopf.

43:32 Min. Von Pia Huneke und Yves Schurzmann.