Depression stellt für das familiäre und soziale Umfeld eine hohe Belastung dar. Das zeigt das zweite Deutschland-Barometer Depression, welches die Stiftung Deutsche Depressionshilfe diese Woche gemeinsam mit der Deutsche Bahn Stiftung auf einer Pressekonferenz in Berlin vorgestellt hat. Für die Studie wurden 5.000 Personen zwischen 18 und 69 Jahren befragt.
Die Ergebnisse zeigen zum Beispiel:
84 Prozent der Erkrankten haben sich während ihrer Depression aus sozialen Beziehungen zurückgezogen. Dies hat weitreichende Folgen: Die Hälfte der Betroffenen berichtet von Auswirkungen auf die Partnerschaft. 45 Prozent davon haben erlebt, dass es aufgrund der Depression zu einer Trennung gekommen ist. Ein Teil der Betroffenen berichtet rückblickend aber auch von positiven Erfahrungen: 36 Prozent der Betroffenen gaben an, dass die Depression die Beziehung zum Partner sogar vertieft hat. Bei der Pressekonferenz gaben Uwe Hauck und seine Frau Sibylle einen persönlichen Einblick, wie die Krankheit sich auf ihre Beziehung auswirkte.
Das Deutschland-Barometer Depression 2018 liefert auch Daten zu den Erfahrungen von Angehörigen: 73 Prozent entwickeln Schuldgefühle gegenüber ihrem erkrankten Partner und fühlen sich für dessen Genesung verantwortlich. Prof. Hegerl von der Stiftung Deutsche Depressionshilfe betont deshalb: „Depression kann nicht mit Zuneigung alleine behandelt werden, sondern erfordert medizinische Hilfe.“ Fast jeder dritte Angehörige (30%) gab an, sich schlecht über Depression informiert zu fühlen.
Ausführliche Informationen auf der Internetseite der Stiftung Deutsche Depressionshilfe